Deutschlandfunk. 15.30 Uhr, die Nachrichten. Der Bundestag hat den Auslandseinsatz der Bundeswehr in Mali letztmalig um ein Jahr verlängert. Damit können bis zu 1400 Soldatinnen und Soldaten bis Ende Mai 2024 in Mali stationiert werden. Dann läuft die deutsche Beteiligung an der UNO-Mission Minusma endgültig aus. In Mali herrscht nach zwei Putschen 2020 und 2021 eine Militärregierung, die die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr schrittweise erschwert hat, erklärt. Das Ziel ist der Abzug westlicher Truppen. Stattdessen hat das Regime Söldner der russischen Gruppe Wagner ins Land gebracht. Der Bundestag verlängerte außerdem den Auslandseinsatz der Bundeswehr im Kosovo. Dort beteiligen sich bis zu 400 deutsche Soldatinnen und Soldaten an der NATO-Stabilisierungsmission KFOR. Zuvor hatte das Parlament auch die Pflegereform verabschiedet. Sie sieht im Kern eine Erhöhung des Beitragssatzes und im Gegenzug höhere Leistungen bei der Pflege zu Hause und im Heim vor. Bundeswirtschaftsminister Habeck ist zu Änderungen am umstrittenen Heizungsgesetz bereit. Der grünen Politiker schlug im Gespräch mit den Funke Medien vor, im Januar 2024 zunächst mit den Neubauten anzufangen. Bei Bestandsgebäuden gäbe es den Wunsch nach mehr Zeit. Habeck betonte, angesichts der Sorgen wegen Handwerkermangels und Lieferengpässen sei etwas mehr Zeit auch eine Hilfe. Der Minister unterstrich zudem, der Gesetzentwurf sei zwar schon jetzt technologieoffen, allerdings sehe er auch hier mit Blick auf die Debatte um Holz per Letz weitere Spielräume. Zuletzt war noch unklar, welche Regeln es künftig für das Heizen mit Holz geben soll. Nach den Plänen der Bundesregierung soll ab 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung, zumindestens 65 Prozent, mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Belgien und das iranische Regime haben einen umstrittenen Gefangenenaustausch vollzogen. Der belgische Ministerpräsident de Kroh teilte mit, nach 455 Tagen im Gefängnis in Teheran sei der Entwicklungshelfer Van der Kasteele freigelassen worden. Im Gegenzug kam der wegen Terrorvorwürfen verurteilte iranische Diplomat Asadullah Asadi frei. Das bestätigte das Außenministerium in Teheran. Der Austausch wurde vom Oman vermittelt. Der Belgier Van der Kasteele war wegen angeblicher Spionage im Januar im Iran zu einer langjährigen Haftstrafe und 74 Peitschenhieben verurteilt worden. Der Iraner Asadi war im belgischen Antwerpen wegen eines vereitelten Anschlags auf iranische Exil-Oppositionelle in Frankreich zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Ermittlungen zufolge war Asadi auch Mitarbeiter des iranischen Geheimdienstes. Menschenrechtsgruppen stufen den gefangenen Austausch als Beispiel iranischer Geisel Diplomatie ein. Die pakistanische Regierung hat gegen den früheren Ministerpräsidenten Khan eine Ausreisesperre verhängt. Das berichten mehrere Medien und berufen sich auf Behördenvertreter. Die deutsche Presseagentur meldet, auch Kans Frau und zahlreiche Mitglieder seiner Partei seien betroffen. Khan selbst reagierte mit Spott. Er twitterte, er danke der Regierung, habe aber weder Reisepläne noch Besitz oder Konten im Ausland. Der Politiker war vor gut drei Wochen vorübergehend inhaftiert worden. Daraufhin kam es in mehreren Städten zu Zusammenstößen zwischen seinen Anhängern und der Polizei. Khan wurde auf Anordnung des obersten Gerichts später auf Kaution wieder freigelassen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Oppositionsführer unter anderem Korruption und Geldwäsche vor. Er selbst weist die Anklage als politisch motiviert zurück. Der Künstler Gunter Demnich hat in Nürnberg den 100.000. sogenannten Stolperstein verlegt. Er erinnert an den Nürnberger Mechaniker Johann Wild. Das SPD-Mitglied hatte die Verbrechen Hitlers und der Nationalsozialisten mehrfach in Schreiben an das Reichspropagandaministerium kritisiert. Wild wurde 1941 in München hingerichtet. Gunter Demnich verlegt die Stolpersteine seit 1992. Die quadratischen Messingplatten mit den Lebensdaten von Menschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden, werden vor den ehemaligen Wohnungen der Opfer in den Bürgersteig eingelassen. Abschließend das Wetter. Im Norden und Nordwesten wolkig, später auch dort zunehmend sonnig, an den Alpen noch Quellbewölkung 14 bis 25 Grad. Das waren die Nachrichten. Mehr Informationen.